Manchmal denkt man ja gar nicht so nach, warum man eigentlich etwas tut, wie man es tut. Aber dann wurde ich gefragt: „Was liebst Du bei Deiner Arbeit eigentlich besonders?“ Und da musste ich gar nicht lange nachdenken. Denn genau ein paar Tage vorher habe ich beim Schreiben der Poesie für eine Unternehmerin, die ein BEflügelLIED in Auftrag gegeben hat, etwas Besonderes erlebt. Und darum antworte ich hier auf diese Frage: Warum liebe ich beim Kreieren eines BEflügelLIEDes besonders meinen Radiergummi?

Ich liebe meinen Radiergummi! Ich liebe diese kleinen Gummiwürstchen, mit denen das Papier voll ist, wenn ich ordentlich Text wegradiert habe. Ich liebe dieses Gefühl, wie das Gummi auf dem Papier hin und her reibt. Es „riecht“ nach: Hier wird gearbeitet! Hier entsteht was! Hier ist ein Prozess! Aufregend ist das!

Weil ich mit Bleistift schreibe

Hier sieht man den Radiergummi auf meinen Papier

Den Radiergummi habe ich beim Kreieren eines Poème immer zur Hand

Ich arbeite gerne handschriftlich. Und wenn ich hier vom Radiergummi rede, heißt das ja auch gleichzeitig, dass ich mit Bleistift arbeite. Stimmt. Warum das so ist: Das erzähle ich im nächsten Artikel!

Weil weniger mehr ist!

Weniger ist mehr. Diesen Spruch hast du bestimmt auch schon mal gehört. Meistens vielleicht eher besserwisserisch. Negativ. Eine super bunt angezogene Person, zum Beispiel. „Weniger ist mehr….“ Oder Menschen, die viel reden. Zu denen ich auch gehöre: gerne reden, gerne schreiben, viel erzählen, schnell erzählen. Ich will einfach gerne ganz viel Wunderbares erzählen, ich schwappe oft über vor Begeisterung an dem, was ich erlebe.

Bei Menschen geht mir das nicht anders. Ich beobachte jemanden, erlebe sie. Und fange an zu reden, zu schreiben. Wortfluten. Ich fließe einfach über vor Worten und Begeisterung. So ein klein bißchen ist das noch, wie als Kind, als ich klein war. Grundschule vielleicht. Irgendwas Aufregendes gesehen hatte, was Zauberhaftes gefunden. Und ich musste reden reden reden.

Das Zauberhafte, was ich jetzt als Erwachsene erlebe, sind meine Kund*innen. Die Menschen, die mich bitten, ihnen ein BEflügelLIED zu kreieren. Auch das ist sehr ähnlich, wie damals, als ich irgendwo saß, und einfach die Menschen um mich herum beobachtet hatte. Damit konnte ich Stunden verbringen.

*Und kann das übrigens heute noch, wenn ich reise*

Menschen wahrnehmen. Ihre Art, sich zu bewegen, zu blicken, ihr Gesicht, ihre Hände, ihr Temperament Und dann sitze ich genau so aufgeregt da und beginne, die ersten Worte aufs Papier fließen zu lassen. Es sind immer viele Worte. Beschreibungen. Sprachbilder. Und noch eine neue Gedankenkurve.

Eine Weile später nehme ich mir mein Heft wieder zur Hand, die Blätter, auf die ich das Poème geschrieben habe. Und nun beginnt der wichtigste Prozess, bis der Text des BEflügelLIEDes dann fertig ist und aufgenommen wird: Luft schaffen.

Hier sieht man die Gummiwürstchen die beim Radieren entstehen

Weniger ist mehr. Mehr Wirkung.

Ich habe das kürzlich einmal sehr bewusst erlebt. Es war einer der ersten sonnigen Frühlingstage. Ein Sonntag. Und ich saß auf der Terasse mit einem Textentwurf für ein BEflügelLIED. Ich dachte an die Empfängerin. Und ich nahm ein Wort weg. Und noch eins. Und dann noch ein weiteres. Und nun war da auf einmal nicht Leere. Sondern das genaue Gegenteil:

Weil ich maximale Wirkung erzeuge

Ich nehme diesen Prozess jedesmal wahr wie den einzelnen Worten Luft zu geben. Raum. Wirkung. Ausstrahlung. Sie ins Rampenlicht stellen: Wenn viele Leute auf der Bühne stehen, sehen wir die Einzelne nicht mehr. Ich nehme ein Wort nach dem nächsten weg, und nun beginnen sich die restlichen Wörter noch einmal neu zu verbinden. Sie gehen in eine kraftvolle Wirkung miteinander.

Ich würde es sogar so beschreiben: Dadurch, dass nun so viel Luft ist für jedes Wort, entsteht in uns Lesenden eine magische Wirkung. Wir beginnen in unserer Imagination das Bild vorzustellen. Wir kreieren dadurch die Person in uns selbst.

Mein Radiergummi ist mir mein liebstes Hilfsmittel geworden, wenn ich die Poèmes zu den BEflügelLIEDern schreibe. Und ich habe immer genügend Ersatzradiergummis bei mir.

Danke fürs Mitlesen bis hierhin!